Das ewige Leben

„Wenn die Vergangenheit klopft, sollte man nicht immer öffnen“, doch in „Das ewige Leben“ ist dies genau, was Simon Brenner tut. Der ehemalige Polizist und Privatdetektiv findet sich in einer Spirale aus Erinnerungen und gegenwärtigen Nöten wieder. Graz, die Stadt seiner unruhigen Jugend, wird zur Bühne eines Lebens, das von Rätseln und Reue geprägt ist. Wolfgang Murnberger führt uns durch diese düstere, aber fesselnde Geschichte, in der jeder Schatten eine Geschichte erzählt.

Das Ewige Leben
Dauer: 123 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Wolfgang Murnberger
Produzenten: Danny Krausz, Kurt Stocker
Hauptdarsteller: Roland Düringer, Christopher Schärf, Josef Hader
Nebendarsteller: Tobias Moretti, Nora von Waldstätten
Studio: Viacom
Sprachen: Deutsch

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Die Vergangenheit lässt Brenner, gespielt von Josef Hader, nicht los. Seine Reise ist gezeichnet von einer Mischung aus Nostalgie und Bitterkeit. Dabei legt „Das ewige Leben“ die Untiefen des menschlichen Daseins bloß, verpackt in einen Krimi, der mehr ist als nur eine Jagd nach Antworten. Die Regie und die schauspielerischen Leistungen machen den Film zu einer außergewöhnlichen Erfahrung. Ein tiefgründiges Skript und die authentische Darstellung Graz‘ tragen zusätzlich zur einzigartigen Atmosphäre bei.

Besetzung, Drehorte & Infos

Wolfgang Murnberger führte Regie beim Film „Das ewige Leben„, der 2015 erschien. Mit einer Länge von 123 Minuten und einer FSK-12-Freigabe kombiniert der Film Elemente aus Krimi, Thriller und Drama. Die Hauptrollen spielen Josef Hader als Simon Brenner und Tobias Moretti als Aschenbrenner. Nora von Waldstätten übernimmt die Rolle der Dr. Irrsiegler, während Roland Düringer als Köck zu sehen ist. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Wolf Haas und ist Teil einer Filmreihe, die mit „Komm, süßer Tod“ begann.

Die Produktion stammt von Danny Krausz und Kurt Stocker, während das Drehbuch von Josef Hader, Wolfgang Murnberger und Wolf Haas verfasst wurde. Gedreht wurde in Graz und München von März bis Mai 2014. Die musikalische Untermalung lieferten die Sofa Surfers, was den charakteristischen Sound des Films prägt. ‚Das ewige Leben‘ folgt auf die erfolgreichen Vorgänger „Silentium“ und „Der Knochenmann“.

Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter das Prädikat „Besonders wertvoll“ der FBW und den Austrian Ticket für über 75.000 Besucher in Österreich. 2016 gewann er die Romy in der Kategorie „Bester Kinofilm“. ‚Das ewige Leben‘ kam in Österreich am 5. März und in Deutschland am 19. März 2015 in die Kinos.

Inhalt & Handlung vom Film „Das ewige Leben“

Simon Brenner, ein mittelloser Privatdetektiv, kehrt in seine Heimatstadt Graz zurück. Er hat dort ein heruntergekommenes Häuschen in Puntigam geerbt. Brenner sucht seinen Jugendfreund Köck auf, um sich Geld zu leihen. Köck betreibt ein Antiquitätengeschäft neben dem Stadion. Doch Köcks Geschäfte laufen schlecht. Brenner möchte, dass Köck eine alte Walther PPK verkauft, die er gefunden hat. Köck und Brenner teilen ein Geheimnis, das mit der Pistole verbunden ist. Nachts besucht Aschenbrenner, der Polizeichef, Brenner. Brenner erleidet einen schweren Migräneanfall und schießt sich in den Kopf.

Brenner wacht im Krankenhaus auf, sein Kurzzeitgedächtnis ist verloren. Dr. Irrsiegler behandelt ihn und glaubt an einen Selbstversuch. Doch Brenner vermutet einen Mordanschlag. Erinnerungen kehren zurück. Er erinnert sich an Köck und Aschenbrenner. Dr. Irrsiegler erkennt die Verbindung zu ihrem Mann. Sie findet heraus, dass ihr Mann erpresst wird. Irrsiegler konfrontiert Köck und erschießt ihn. Ein Mitarbeiter, Pinto, wird Zeuge. Brenner findet den toten Köck. Die Polizei verdächtigt den unschuldigen Pinto des Mordes.

Der wahre Täter

Pinto wird verhört. Er erkennt Dr. Irrsiegler als die Täterin. Doch Aschenbrenner will seine Frau schützen. Er lässt Pinto frei, aber überwacht ihn. Heinz und Pichler sind verwirrt über die Enthaftung. Aschenbrenner ermordet Pinto und manipuliert Beweise. Dr. Irrsiegler hatte ihrem Mann alles erzählt. Sie gab ihm ihre Waffe. Die Polizei entdeckt drei gleiche Waffen. Brenner lehnt eine Verlegung ins Nervenkrankenhaus ab. Dr. Irrsiegler sorgt für seine ambulante Behandlung.

Brenner besucht das Café seiner Jugendfreundin Maritschi. Sie wirft ihn hinaus. Maritschi und Dr. Irrsiegler, Mutter und Tochter, fahren zusammen weg. Brenner folgt ihnen zu einer Feier. Dort erkennt er die Verbindung zwischen Dr. Irrsiegler und Aschenbrenner. Auf der Feier konfrontiert er Maritschi. Ein dunkles Kapitel ihrer gemeinsamen Vergangenheit öffnet sich. Brenner, Köck, Aschenbrenner und Franz Irrsiegler waren in einen Bankraub verwickelt. Franz starb, und Maritschi hatte Beziehungen zu allen drei. Die wahre Abstammung von Dr. Irrsiegler bleibt unklar.

Die Wahrheit über den alten Bankraub kommt ans Licht. Polizist Heinz entdeckt Beweise gegen Dr. Irrsiegler. Aschenbrenner versucht, ihn zu beruhigen. Brenner enthüllt die Wahrheit gegenüber Heinz. Eine dramatische Flucht folgt. Aschenbrenner stirbt nach einer Verfolgungsjagd. Dr. Irrsiegler gesteht die Morde. Brenner nimmt die Schuld auf sich. Pichler glaubt ihnen nicht. Der Film endet, ohne dass die ganze Wahrheit ans Licht kommt. Brenner versucht, Dr. Irrsiegler mit Erzählungen über ihren Vater aufzuheitern.

Filmkritik und Fazit zum Film „Das ewige Leben“

In „Das ewige Leben“ von Wolfgang Murnberger sieht sich der Privatdetektiv Simon Brenner einer düsteren Reise in seine eigene Vergangenheit gegenübergestellt. Der Film wandelt auf den Spuren des Niedergangs eines Mannes, der einst als Polizei-Inspektor begann und nun am absoluten Tiefpunkt angelangt ist. Brenner, gespielt von Josef Hader, wirkt dabei weniger energisch als in früheren Zeiten, was dem Film eine gewisse Schwere verleiht. Die melancholische Rückkehr zu den eigenen Wurzeln spiegelt zwar die Tiefe der Charakterentwicklung wider, doch vermisst man den bissigen Humor und die Spannung, die man von den Vorgängerfilmen gewohnt ist.

Trotz eines brillanten Schauspielensembles und der typisch ironischen Note von Wolf Haas, kommt „Das ewige Leben“ als Krimi nicht vollständig zur Entfaltung. Die Handlung leidet unter der Last der ständigen Rückblenden und einem überkonstruierten Mordfall, der kaum Spannung aufkommen lässt. Stattdessen richtet sich der Fokus stark auf die inneren Konflikte und die moralische Zerrissenheit Brenners. Die Darstellungen von Tobias Moretti als korrupter Polizeichef und Nora von Waldstätten als rätselhafte Psychiaterin sind hervorzuheben, doch können sie die grundsätzlichen Mängel der Erzählstruktur nicht gänzlich ausgleichen.

Obwohl „Das ewige Leben“ in mancher Hinsicht hinter seinen Vorgängern zurückbleibt, ist es die persönlichste und emotionalste Geschichte innerhalb der Brenner-Serie. Der Film bietet tiefgehende Einblicke in die menschliche Psyche und legt die Schichten seines Hauptcharakters schonungslos offen. Jedoch wäre eine straffere Handlung und weniger Vorhersehbarkeit wünschenswert gewesen, um das Gleichgewicht zwischen Krimi und Charakterstudie zu wahren. In diesem Sinne ist Murnbergers Werk eher ein intensives Psychodrama als ein packender Thriller.

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